Hamburg zeichnet sich aus durch eine hohe Vielfalt an Lebensräumen für wildwachsende Pflanzenarten und wildlebende Tierarten. Von Fließgewässern über extensiv genutzte Grünlandflächen bis hin zu Wäldern bietet Hamburg vielen, auch seltenen Arten Lebensraum. Aber auch Parkanlagen, baumbestandene Gärten, Dächer und Türme können wichtige Biotope sein. Nicht nur seltene Arten wie der Siebenschläfer, der Eisvogel, das Bachneunauge, Seeadler und Wanderfalke stehen im Fokus des Naturschutzes, sondern auch die Entwicklung des Biotopverbunds zur Stärkung der Populationen aller Tier- und Pflanzenarten sowie die Ausweisung von Schutzgebieten.
So stehen fast 10 % der Landesfläche von Hamburg unter Naturschutz. Erkunden Sie unsere Naturschutzgebiete auf der interaktiven Übersichtskarte !
Hinzu kommt der Nationalpark "Hamburgisches Wattenmeer" mit seinen Schutzflächen. Weitere Schutzgebiete sind geplant.
Die Karte Arten- und Biotopschutz mit ihrem dazugehörigen Erläuterungsbericht ist ein wesentlicher, verbindlicher Bestandteil des Landschaftsprogramms. Sie beschreibt als flächendeckendes Naturschutzprogramm Entwicklungsziele für alle Bereiche der Stadt und legt Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung der Lebensräume einheimischer Pflanzen- und Tierarten fest. Hierbei werden Wälder, Moore, Heiden oder Grünland ebenso einbezogen wie Wohngebiete und der Hafen.
Ziele sind:
• Erhalt der wertvollen naturnahen Biotope durch Flächenschutz
• Wiederherstellung naturnaher Lebensräume und Ausbreitungsflächen
• Erhalt alter nicht ersetzbarer Lebensräume
• Erhalt und Entwicklung der standörtlichen Vielfalt
• Sicherung von Kleinstlebensräumen und Sonderhabitaten
• Sicherung der Lebensraumansprüche wandernder Arten
• Biotopentwicklung auch auf Siedlungsflächen
Als 147. Änderung wurde der Biotopverbund in die Karte Arten- und Biotopschutz aufgenommen. Der Biotopverbund überwindet die Verinselung und Verkleinerung natürlicher Lebensräume. Mit dem Biotopverbund wird eine naturschutzfachliche Strategie zur Sicherung seltener Arten und Lebensräume und zur Verbesserung ökologischer Wechselbeziehungen geschaffen.
Zukünftig ist vorgesehen, Aussagen der Karte Arten- und Biotopschutz zusammen mit weiteren naturschutzfachlich bedeutenden Inhalten in einer Fachkonzeption Arten- und Biotopschutz (FABIO) darzustellen.
Geschichte und gesetzlicher Auftrag
Das Arten- und Biotopschutzprogramm wurde als eigenständiger Teil des Landschaftsprogramms am 12. Juni 1997 von der Bürgerschaft beschlossen, um der Verwaltung verbindliche Handlungsrichtlinien zur Umsetzung eines wirkungsvollen Naturschutzes zur Verfügung zu stellen. Die Basis zur Entwicklung des Programms waren die Arten- und Biotopkartierungen, die für das gesamte Stadtgebiet erhoben wurden. Fünfzehn verschiedene Biotopentwicklungsräume (siehe Download-Bereich) wurden auf dieser Grundlage zusammengefasst und hierzu Ziele und Maßnahmen formuliert.
Heute ist es als Karte Arten-und Biotopschutz (mit Erläuterungsbericht) im Landschaftsprogramm integriert. Im nächsten Schritt sollen die Inhalte zum Biotopverbund in die Karte Arten-und Biotopschutz integriert werden; das dafür erforderliche formale Änderungsverfahren ist in Bearbeitung.
Die Inhalte sind in der gesamtstädtischen Entwicklungsplanung und in der örtlichen Umsetzungsplanung zu berücksichtigen. Gibt es unterschiedliche oder auch gegensätzliche Ziele und Interessen, so müssen diese untereinander abgewogen werden. Bürgerinnen und Bürger können aus der Karte Arten- und Biotopschutz des Landschaftsprogramms keinen Rechtsanspruch ableiten.
Hinweis:
Die aktuellen Daten zum Landschaftsprogramm und zur Karte Arten- und Biotopschutz finden Sie in den Geoportalen der Stadt Hamburg. http://www.geoportal-hamburg.de/geo-online/ und https://www.hamburg.de/planportal/ . Dort besteht auch die Möglichkeit, die entsprechenden Geodaten herunterzuladen.