Helfen Sie mit!
Um derartige Belastungen durch Anpassungsmaßnahmen soweit wie möglich verringern zu können, sind möglichst umfassende Informationen über die Wasserstände der Gewässer beziehungsweise Gewässerabschnitte und Seen hilfreich. Und hier können Sie helfen! Mit dem Meldeportal „Trockener Bach“ können Sie mithilfe einer Karte ganz leicht erfassen, ob ein Gewässer trocken ist, nur noch Pfützen zu sehen sind oder ein sehr niedriger Wasserstand vorhanden ist.
Die Beiträge geben uns grundlegende Informationen darüber, wo Gewässerabschnitte trockenfallen und wo geprüft werden muss, ob und welche Anpassungsmaßnahmen sinnvoll sind. Mit den richtigen Maßnahmen an den richtigen Orten kann Wasser länger in der Landschaft gehalten werden und steht so für längere Zeit dem Gewässer Wasser zur Verfügung.
Was ist Niedrigwasser?
Bei Niedrigwasser führen die Gewässer deutlich weniger Wasser als gewöhnlich. Mithilfe von Pegeln werden die Wasserstände in den Gewässern gemessen. Daran kann abgelesen werden, wie der Wasserstand einzuschätzen ist – ob es sich um ein Hochwasser, ein so genanntes Mittelwasser oder ein Niedrigwasser handelt.
Niedrigwasser tritt insbesondere dann auf, wenn in zu trockenen und heißen Sommern wenig Niederschlag fällt und viel Wasser verdunstet. Auch die Menschen tragen zur Entstehung von Niedrigwassersituationen bei, zum Beispiel durch Wasserentnahmen. Zudem wird durch die Versiegelung der natürliche Wasserkreislauf gestört und Niedrigwassersituationen werden verstärkt.
Wie sieht es in den Hamburger Gewässern aus?
In Hamburg ist ein Trend zu heißeren Sommern festzustellen. Insbesondere die Jahre 2018 und 2022 haben zudem gezeigt, was es bedeutet, wenn wir mit extremer Trockenheit im Sommer konfrontiert werden . An vielen Gewässern wurden neue Niedrigwasserrekorde bis hin zum Trockenfallen beobachtet. Im Jahr 2020 wurde untersucht, welche Gewässer in den Jahren 2018 und 2019 geringe Wasserstände aufwiesen oder trockenfielen. Insgesamt wurden dabei trockengefallene Gewässerabschnitte oder Gewässerabschnitte mit geringem Wasserstand in 89 Gewässern identifiziert. Insbesondere betroffen waren die Oberläufe der Geestgewässer, die sensibel auf Grundwasserschwankungen reagieren. Die Ergebnisse der Untersuchung können im Wasseratlas unter dem Thema „Trockenfallende Gewässer Hamburg“ abgerufen werden. Diese Karte zeigt, welche Gewässer in den Jahren 2018 und 2019 geringe Wasserstände aufwiesen oder trockenfielen.
Seit 2023 können alle Hamburger:innen mithilfe des Meldeportals „Trockener Bach“ Informationen über die Wasserstände in den Hamburger Oberflächengewässern erfassen. Die Beiträge und Auswertungen der vergangenen Jahre sind am Ende dieser Seite verlinkt.
Was unternimmt die Stadt Hamburg zur Vorsorge?
Sofortmaßnahmen können gegebenenfalls Auswirkungen von Niedrigphasen abpuffern oder kurzfristig verbessern. Für einen effektiven und nachhaltigen Umgang mit Niedrigwasser ist es jedoch wichtig, sich auf solche Ereignisse vorzubereiten und im Vorfeld Maßnahmen zu ergreifen.
In der Hamburger Klimaanpassungsstrategie sind unter anderem der Schutz der Gewässer sowie der klimaangepasste Umgang mit Regenwasser verankert. Regenwasser soll vor Ort in den Untergrund versickern und dem natürlichen Wasserkreislauf zugutekommen. Durch die meist bestehenden Verbindungen zwischen Grundwasserleitern und Oberflächengewässern kann eine stärkere Versickerung von Regenwasser in den Untergrund den Grundwasserspiegel erhöhen und somit Niedrigwassersituationen in den Oberflächengewässern abmildern beziehungsweise verlangsamen. Gewässer können Trockenzeiten so besser überstehen.
Zur Vorsorge und Minderung der negativen Auswirkungen von Niedrigwasser wird zudem eine Niedrigwasserstrategie ausgearbeitet. Darüber hinaus werden mittel- bis langfristig Auen wieder an Fließgewässer angebunden sowie weitere Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz der Oberflächengewässer, zum Beispiel der Erhalt naturnaher Flachwassergebiete sowie Renaturierungen in der Elbe und ihren Nebenarmen, intensiviert.
Um die richtigen Maßnahmen in den Gewässern ergreifen zu können, müssen die betroffenen Gewässerabschnitte bekannt sein. Hierfür hat die Stadt Hamburg im ersten Schritt die oben beschriebene Niedrigwasseruntersuchung durchgeführt. Aufbauend auf der Studie werden nun Informationen zum Wasserstand in den Gewässern mithilfe eines Beteiligungstools erfasst – mehr dazu erfahren Sie im Abschnitt „Helfen Sie mit!“.